LinkedIn setzt Nutzung von britischen Daten für KI-Training aus nach Bedenken der Aufsichtsbehörde
Einführung
Die Karriere-orientierte soziale Netzwerkgemeinschaft LinkedIn, die im Besitz von Microsoft ist, hat beschlossen, die Nutzung von Daten britischer Benutzer für das Training seiner Künstlichen Intelligenz (KI)-Modelle auszusetzen. Diese Entscheidung fiel, nachdem die britische Datenschutzbehörde, das Information Commissioner's Office (ICO), Bedenken hinsichtlich des Datenschutzes äußerte.
Hintergrund
LinkedIn hatte weltweit Benutzer stillschweigend in die Nutzung ihrer Daten für das Training seiner KI-Modelle einbezogen. Diese Praxis geriet jedoch unter die Lupe der ICO, die daraufhin LinkedIn aufforderte, die Nutzung der Daten britischer Benutzer vorübergehend auszusetzen. Stephen Almond, Exekutivdirektor für regulatorische Risiken bei der ICO, zeigte sich erfreut über die Reaktion von LinkedIn und betonte die Bedeutung des Datenschutzes in der Entwicklung generativer KI-Modelle.
Warum Generative KI?
Generative KI-Tools wie Chatbots und Bildgeneratoren benötigen große Mengen an Text- und Bilddaten, um zu lernen und zu funktionieren. Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Twitter sehen in den von Benutzern generierten Inhalten eine wertvolle Datenquelle für das Training dieser Tools. Dennoch stoßen diese Praktiken in Regionen mit strengen Datenschutzgesetzen, wie dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union, auf erhebliche regulatorische Hürden.
Datenschutz und Benutzerkontrolle
Ein Sprecher von LinkedIn betonte, dass das Unternehmen der Meinung ist, dass Benutzer die Kontrolle über ihre Daten haben sollten. Aus diesem Grund bietet LinkedIn britischen Benutzern nun eine Möglichkeit, sich gegen die Nutzung ihrer Daten für das KI-Training zu entscheiden. Dies steht im Einklang mit der globalen Datenschutzrichtlinie des Unternehmens, die besagt, dass Benutzerdaten zur Entwicklung von KI-Diensten verwendet werden dürfen.
Reaktionen und Maßnahmen
Die ICO zeigte sich zufrieden mit der Entscheidung von LinkedIn und betonte, dass sie weiterhin die Entwicklungen bei KI-Anwendungen beobachten werde, um sicherzustellen, dass die Datenschutzrechte der britischen Benutzer respektiert werden. LinkedIn plant, eng mit der ICO zusammenzuarbeiten, um die Bedenken zu klären und möglicherweise in Zukunft wieder britische Daten für das KI-Training zu nutzen.
Vergleich mit anderen Plattformen
Auch andere Plattformen wie Meta (ehemals Facebook) und X (ehemals Twitter) stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Meta hatte im Juni seine Pläne zur Nutzung öffentlicher Beiträge britischer Benutzer nach Kritik und Bedenken der ICO vorübergehend eingestellt. Das Unternehmen begann kürzlich erneut, britische Benutzer über seine Pläne zu informieren und den Opt-out-Prozess nach Engagement mit der Datenschutzbehörde klarzustellen. Es wird erwartet, dass LinkedIn einem ähnlichen Prozess folgen muss, bevor es seine Pläne zur Nutzung britischer Benutzerdaten wieder aufnehmen kann.
Zukunftsperspektiven
Die Entwicklung generativer KI bietet enorme Chancen, erfordert jedoch ein hohes Maß an Vertrauen seitens der Öffentlichkeit, dass ihre Datenschutzrechte respektiert werden. Die ICO betonte die Notwendigkeit, dass Entwickler wie Microsoft und LinkedIn sicherstellen, dass die Datenschutzrechte der Benutzer von Anfang an geschützt werden. Dieser Schritt von LinkedIn könnte als Präzedenzfall für andere Technologieunternehmen dienen, die ähnliche KI-Entwicklungspraktiken verfolgen.
Schlussfolgerung
Die Entscheidung von LinkedIn, die Nutzung britischer Benutzerdaten für das Training seiner KI-Modelle auszusetzen, ist ein bedeutender Schritt zur Sicherstellung des Datenschutzes und zur Einhaltung regulatorischer Anforderungen. Es zeigt auch die wachsende Bedeutung des Datenschutzes in der Entwicklung und Anwendung von KI-Technologien. Die Zusammenarbeit zwischen Technologieunternehmen und Datenschutzbehörden wird in den kommenden Jahren entscheidend sein, um das Gleichgewicht zwischen Innovation und Schutz der Privatsphäre zu wahren.
Bibliographie
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