OpenAIs GPT Store: Erfolg für wenige, Ungewissheit für viele
Als OpenAI seine Plattform für maßgeschneiderte GPTs startete, war die Begeisterung groß. Entwickler sahen die Möglichkeit, mit ihren eigenen Kreationen, die auf der ChatGPT-Technologie basieren, Einnahmen zu erzielen. Doch zehn Monate nach dem Start des GPT Stores zeigt sich ein gemischtes Bild: Einnahmen bleiben für die meisten Entwickler aus, Transparenz fehlt und viele suchen nach alternativen Einnahmequellen.
OpenAI, das Unternehmen hinter dem bekannten Chatbot ChatGPT, hatte auf seinem Entwicklertag im November 2023 angekündigt, einen Store für GPTs zu eröffnen. GPTs sind individuelle Anwendungen, die auf ChatGPT aufsetzen und für spezifische Aufgaben entwickelt werden können, z. B. für die Analyse von Tabellenkalkulationen, die Erstellung von Tattoo-Designs oder die Bereitstellung von Kundensupport.
Sam Altman, CEO von OpenAI, stellte auf dem Entwicklertag die Möglichkeit von Umsatzbeteiligungen für Entwickler in Aussicht. "Umsatzbeteiligung ist uns wichtig", sagte Altman. "Wir werden diejenigen, die die nützlichsten und meistgenutzten GPTs entwickeln, an unseren Einnahmen beteiligen."
Die Ankündigung löste einen wahren GPT-Goldrausch aus. Entwickler weltweit stürzten sich auf die Entwicklung eigener GPTs, in der Hoffnung auf ein lukratives Geschäft. Doch die Realität sieht anders aus.
Bislang ist die Umsatzbeteiligung auf eine Handvoll Entwickler in einem Pilotprogramm von OpenAI beschränkt, zu dem nur auf Einladung Zutritt besteht. Die Auswahlkriterien für dieses Programm sind undurchsichtig. Kleinere Entwickler berichten, dass ihnen detaillierte Nutzungsstatistiken für ihre GPTs fehlen und sie keine Informationen darüber erhalten, wie gut ihre Anwendungen tatsächlich laufen.
Entwickler außerhalb der USA sind von der Umsatzbeteiligung gänzlich ausgeschlossen. Um dennoch Einnahmen zu generieren, greifen viele Entwickler zu Workarounds wie Affiliate-Links oder Werbung innerhalb ihrer GPTs. Andere nutzen den Erfolg ihrer GPTs, um sich selbst zu vermarkten und externe Finanzierung zu sichern.
Trotz der undurchsichtigen Situation und der fehlenden Unterstützung durch OpenAI gibt es auch positive Stimmen. Einige Entwickler sehen den GPT Store als wertvolle Plattform, um ein breiteres Publikum zu erreichen, Feedback zu sammeln und sich zu vernetzen. Für sie überwiegen die Vorteile die Nachteile.
Ob der GPT Store sein volles Potenzial entfalten kann, hängt maßgeblich von OpenAI ab. Mehr Transparenz bei der Umsatzbeteiligung, detailliertere Nutzungsstatistiken und eine bessere Unterstützung für Entwickler wären wichtige Schritte, um das Vertrauen in die Plattform zu stärken und ihren Erfolg zu sichern.
Quellen
- https://www.wired.com/story/openai-gpt-store/
- https://www.wired.com/tag/chatgpt/
- https://en.pressbee.net/show3364963.html?title=openai-s-gpt-store-has-left-some-developers-in-the-lurch
- https://community.openai.com/t/the-gpt-store-will-launch-next-week/578337
- https://blog.stackademic.com/openai-experiences-sudden-wave-of-resignations-several-executives-depart-gpt-4o-prototype-goes-c20ba7f3c29b
- https://community.openai.com/t/future-of-the-gpt-store-in-limbo/511668?page=2
- https://www.linkedin.com/pulse/openai-closing-gpt-35-what-means-your-ai-apps-tentenco-vwacc
- https://www.theverge.com/2023/12/1/23984497/openai-gpt-store-delayed-ai-gpt
- https://arxiv.org/html/2408.05002v1