In der sich rasant entwickelnden Welt der künstlichen Intelligenz (KI) stellen multimodale große Sprachmodelle (MLLMs) einen bedeutenden Fortschritt dar. Diese Modelle, die sowohl Text- als auch Bilddaten verarbeiten und verstehen können, eröffnen neue Möglichkeiten für Anwendungen in verschiedenen Bereichen. Ein kürzlich veröffentlichtes Forschungspapier mit dem Titel „MM1.5: Methods, Analysis & Insights from Multimodal LLM Fine-tuning“ bietet wertvolle Einblicke in die Feinheiten der Entwicklung leistungsstarker MLLMs.
Ein zentrales Thema des Papers ist die entscheidende Rolle der Daten bei der Gestaltung der Leistungsfähigkeit von MLLMs. Die Autoren unterstreichen die Bedeutung einer sorgfältigen Datenkuratierung und -mischung während des gesamten Modelltrainingslebenszyklus. Dies umfasst die Einbeziehung hochwertiger OCR-Daten (Optical Character Recognition) und synthetischer Bildunterschriften für das kontinuierliche Vortraining sowie eine optimierte Mischung von visuellen Instruktionsdaten für das überwachte Feintuning.
Die Studie zeigt, dass eine durchdachte Mischung aus Bild-Bildunterschrift-, verschachtelten Bild-Text- und reinen Textdaten entscheidend ist, um im Vergleich zu anderen veröffentlichten Vortrainingsergebnissen hochmoderne Ergebnisse beim Few-Shot-Lernen über mehrere Benchmarks hinweg zu erzielen.
Neben den Daten beleuchtet das Papier auch die Bedeutung verschiedener Architekturkomponenten in MLLMs. Die Autoren untersuchten die Auswirkungen von Bildcodierern, Vision-Language-Konnektoren und der Auflösung und Anzahl der Bildtoken.
Interessanterweise ergab die Studie, dass, während der Bildcodierer zusammen mit der Bildauflösung und der Anzahl der Bildtoken einen erheblichen Einfluss auf die Leistung hat, das Design des Vision-Language-Konnektors von vergleichsweise geringer Bedeutung ist.
Basierend auf diesen Erkenntnissen präsentieren die Autoren MM1.5, eine neue Familie von MLLMs, die entwickelt wurden, um die Fähigkeiten im Bereich des textreichen Bildverständnisses, der visuellen Referenzierung und Erdung sowie der Argumentation mit mehreren Bildern zu verbessern.
Die MM1.5-Modelle, die von 1 Milliarde bis 30 Milliarden Parameter reichen und sowohl dichte als auch MoE-Varianten (Mixture-of-Experts) umfassen, demonstrieren, dass eine sorgfältige Datenkuratierung und Trainingsstrategien auch bei kleinen Größenordnungen (1 Milliarde und 3 Milliarden Parameter) zu einer starken Leistung führen können.
Darüber hinaus stellt das Papier zwei spezialisierte Varianten vor: MM1.5-Video, das für das Videoverständnis entwickelt wurde, und MM1.5-UI, das auf das Verständnis mobiler Benutzeroberflächen zugeschnitten ist.
Das MM1.5-Papier bietet einen umfassenden und aufschlussreichen Blick auf die Entwicklung leistungsstarker MLLMs. Die Autoren heben die entscheidende Rolle der Daten und der Architektur hervor und bieten praktische Erkenntnisse, die die zukünftige Forschung in diesem Bereich leiten können. Mit der Weiterentwicklung von MLLMs wie MM1.5 können wir mit noch innovativeren und wirkungsvolleren KI-Anwendungen in verschiedenen Bereichen rechnen.