Midjourney, ein führender Anbieter im Bereich der KI-Bildgenerierung, hat ein neues, webbasiertes Tool zur Bildbearbeitung angekündigt. CEO David Holtz gab bekannt, dass die Einführung bereits in der kommenden Woche erfolgen soll. Das neue Tool markiert einen bedeutenden Schritt in der Entwicklung von Midjourney, weg von der Discord-basierten Plattform hin zu einem eigenständigen Werkzeug. Dieser Schritt spiegelt den Wunsch des Unternehmens wider, die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern und ein breiteres Publikum anzusprechen.
Das Tool soll zwei Hauptfunktionen bieten: die KI-gestützte Bearbeitung jedes hochgeladenen Webbildes und die Möglichkeit, Objekte in Bildern neu zu texturieren. Nutzer können Farben und Details von Objekten anhand von Textbeschreibungen ändern, während die ursprüngliche Form erhalten bleibt. Diese Funktionen eröffnen neue Möglichkeiten für die kreative Bildbearbeitung und ermöglichen es Nutzern, Bilder auf innovative Weise zu verändern und zu personalisieren.
Besonders hervorzuheben ist der neue Canvas-basierte Bildeditor, der Funktionen wie Inpainting, Outpainting und Größenänderung von Bildern in einer einzigen Ansicht vereint. Mit dem KI-gestützten Bildeditor können Nutzer bestimmte Bereiche eines Bildes mithilfe eines Pinsels auswählen und dann die Textbeschreibung ändern, um nur diesen Bereich zu verändern. Dies ermöglicht eine präzise und effiziente Bearbeitung von Bildern.
Die Einführung dieses leistungsstarken Tools wirft jedoch auch Fragen hinsichtlich seines Missbrauchspotenzials auf. Midjourney ist sich dieser Problematik bewusst und plant, den anfänglichen Zugriff auf eine ausgewählte Gruppe bestehender Nutzer zu beschränken. Das Unternehmen führt derzeit eine Umfrage in seiner Community durch, um festzustellen, wer frühzeitig Zugang erhalten soll.
„Ehrlich gesagt sind wir uns nicht sicher, wie wir die Bereitstellung dieser Funktion genau einschränken sollen, daher möchten wir eine Umfrage starten und Ihre Meinung einholen", erklärte Midjourney auf Discord. Um Missbrauch zu verhindern, plant das Unternehmen, die menschliche Moderation zu verstärken und KI-Moderatoren einzusetzen. Es bleibt abzuwarten, wie effektiv diese Maßnahmen sein werden.
Midjourney stand in der Vergangenheit bereits vor Herausforderungen im Zusammenhang mit Bildmissbrauch. Im März 2023 musste das Unternehmen den kostenlosen Zugang zu seinem Dienst aufgrund von gefälschten Bildern, die in sozialen Medien kursierten, deaktivieren. Erst im August dieses Jahres wurde die kostenlose Stufe wieder eingeführt. Diese Erfahrungen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen Unternehmen im Bereich der KI-Bildgenerierung stehen.
Neben der Softwareentwicklung kündigte Midjourney auch seinen Einstieg in die Hardwareentwicklung an. Das Projekt mit dem Namen "Midjourney Orb" wird von Ahmad Abbas, Head of Hardware bei Midjourney, und CEO David Holz geleitet. Es bleibt abzuwarten, welche konkreten Produkte und Innovationen aus diesen Entwicklungen hervorgehen werden.
Die Einführung des neuen Bildbearbeitungstools von Midjourney markiert einen weiteren Schritt in der rasanten Entwicklung der KI-Technologie. Es ist zu erwarten, dass KI-gestützte Tools die Art und Weise, wie wir Bilder erstellen und bearbeiten, grundlegend verändern werden. Die Herausforderung besteht jedoch darin, gleichzeitig effektive Mechanismen zu entwickeln, um Missbrauch zu verhindern und die Integrität von Bildern zu gewährleisten.