Die Vorstellung, Farben oder Formen „schmecken“ zu können, erscheint zunächst ungewöhnlich. Doch die menschliche Wahrnehmung ist komplexer, als man denkt. Unser Gehirn verbindet Sinneseindrücke auf vielfältige Weise miteinander. So können Farben, Formen und Klänge unsere Geschmackswahrnehmung beeinflussen.
Studien zeigen, dass Menschen bestimmte Farben mit bestimmten Geschmacksrichtungen assoziieren. Rot und Pink werden oft mit Süße verbunden, Gelb und Grün mit Säure, Weiß mit Salzigkeit und Braun oder Schwarz mit Bitterkeit. Diese Assoziationen sind kulturübergreifend und beeinflussen unsere Wahrnehmung von Lebensmitteln. So kann beispielsweise bittere Schokolade in pinker Verpackung süßer empfunden werden als in schwarzer.
Auch Formen spielen eine Rolle: Runde Formen werden oft mit Süße, spitze Formen mit Säure oder Bitterkeit assoziiert. Wir essen also nicht nur mit der Zunge, sondern auch mit den Augen. Die Ursachen dieser Assoziationen sind noch nicht vollständig geklärt, könnten aber auf erlernten Umweltstatistiken oder emotionalen Verbindungen beruhen. Süße wird oft mit positiven Emotionen und runden, ungefährlichen Formen assoziiert, während Bitterkeit mit potenziell giftigen Substanzen und spitzen, gefährlichen Formen in Verbindung gebracht wird.
Aktuelle Forschungsergebnisse legen nahe, dass auch generative KI-Systeme, die mit menschlichen Daten trainiert wurden, ähnliche Assoziationen aufweisen. In Experimenten mit ChatGPT zeigte sich, dass der Chatbot Farben und Formen mit Geschmacksrichtungen verband, ähnlich wie menschliche Probanden. Die Ergebnisse variierten je nach Version der KI, wobei ChatGPT-4 im Vergleich zu ChatGPT-3.5 die menschlichen Assoziationen zuverlässiger widerspiegelte.
Diese Ergebnisse werfen die Frage auf, ob KIs lediglich die in den Trainingsdaten vorhandenen menschlichen Assoziationen reproduzieren oder ob sie selbstständig solche Verbindungen herstellen können. Zukünftige Forschung könnte untersuchen, ob KIs Hypothesen für bisher unbekannte crossmodale Korrespondenzen generieren können, die dann an menschlichen Probanden getestet werden.
Die Fähigkeit von KIs, crossmodale Korrespondenzen zu erkennen, könnte für Marketing und Design von großem Nutzen sein. KIs könnten dabei helfen, Produkte und Verpackungen zu entwickeln, die die bestehenden Assoziationen im menschlichen Gehirn ansprechen. So könnten beispielsweise Lebensmittelverpackungen in Farben gestaltet werden, die den Geschmack des Produkts verstärken.
Allerdings ist Vorsicht geboten. KIs können „halluzinieren“, d.h. falsche oder irreführende Informationen generieren. Außerdem fehlt ihnen die menschliche Kreativität und das Gespür für Nuancen. Daher sollten die von KIs identifizierten Korrespondenzen mit menschlicher Kreativität kombiniert werden.
Die Entwicklung von KIs, die menschliche Wahrnehmungsprozesse simulieren können, wirft spannende Fragen über die Zukunft der Kreativität auf. Können KIs eines Tages eigene künstlerische Stile entwickeln, die auf ihren „Erfahrungen“ basieren? Werden KIs in Zukunft als gleichberechtigte Partner in kreativen Prozessen angesehen? Die Forschung in diesem Bereich steht noch am Anfang, aber die bisherigen Ergebnisse deuten auf ein großes Potenzial hin.
Mindverse, als deutscher Anbieter von KI-gestützten Content-Lösungen, steht an der Spitze dieser Entwicklung. Mit seinen maßgeschneiderten Lösungen wie Chatbots, Voicebots, KI-Suchmaschinen und Wissenssystemen unterstützt Mindverse Unternehmen dabei, das Potenzial der KI für die Erstellung von Texten, Bildern und Forschung zu nutzen. Die Erkenntnisse aus der Forschung zu crossmodalen Korrespondenzen könnten in Zukunft in die Produkte von Mindverse integriert werden, um noch effektivere und ansprechendere Inhalte zu generieren.
Bibliographie: https://www.bbc.com/future/article/20241220-an-ai-started-tasting-colours-and-shapes-that-is-more-human-than-you-might-think https://en.wikipedia.org/wiki/Hallucination_(artificial_intelligence) https://cognitiontoday.com/ai-psycholinguistics-ai-is-more-human-than-we-realize/ https://www.astralcodexten.com/p/how-did-you-do-on-the-ai-art-turing https://tanaka-preciousmetals.com/en/elements/news-cred-20230222/ https://pixel-gallery.co.uk/blogs/pixelated-stories/can-ai-judge-human-art?srsltid=AfmBOortzM2H76utWktkzT8W2bhd8o70dFBGfMru-ygApwqUksDqZKUx https://www.yahoo.com/lifestyle/synesthesia-rare-trait-people-taste-110000870.html https://en.wikipedia.org/wiki/Chromesthesia https://www.linkedin.com/pulse/human-touch-ai-generated-imagery-journey-towards-keith-tatum https://lbbonline.com/news/could-advertising-soon-be-more-ai-than-human