Künstliche Intelligenz und Falschinformationen: Navigieren in einem neuen Zeitalter der digitalen Verleumdung

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June 14, 2024

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In der digitalen Welt von heute, in der Künstliche Intelligenz (KI) in nahezu alle Lebensbereiche Einzug gehalten hat, stehen wir vor einer neuen Herausforderung: Was passiert, wenn KI falsche Behauptungen über Individuen verbreitet? Dieses Szenario ist keine futuristische Fiktion mehr, sondern eine reale Möglichkeit, mit der Personen konfrontiert sein können.

Stellen Sie sich vor, Sie erhalten plötzlich Nachrichten von Freunden und Bekannten, die Sie auf Inhalte in sozialen Medien hinweisen, die Sie in ein schlechtes Licht rücken – Inhalte, die durch eine KI generiert wurden. Vielleicht sind Sie auf einer Liste der schlimmsten Desinformationsverbreiter zu finden, neben bekannten Verschwörungstheoretikern – ein Ort, an dem Sie sich niemals selbst sehen würden. Dies ist nicht nur ein hypothetisches Beispiel, sondern etwas, das tatsächlich geschehen kann, wie es einer Journalistin widerfuhr, deren Name fälschlicherweise durch einen Chatbot von Elon Musk verbreitet wurde.

Die ersten Reaktionen könnten Verwirrung und Frustration sein, gefolgt von dem Versuch, die Sache richtigzustellen. Doch wie geht man vor, wenn die KI, die diese Informationen verbreitet hat, für den Benutzer unzugänglich ist oder sich weigert, die gleichen Informationen zu wiederholen? Die rechtlichen Rahmenbedingungen in diesem Bereich sind noch immer im Entstehen begriffen, und es gibt weltweit noch keine klaren Präzedenzfälle, wie mit solchen Situationen umzugehen ist.

In Großbritannien beispielsweise gibt es noch keine offizielle KI-Regulierung, und Fragen zur Aktivität von KI sollen in die Arbeit bestehender Regulierungsbehörden integriert werden. Aber was passiert, wenn diese Behörden nicht weiterhelfen? Die Datenschutzbehörde könnte einen an eine andere Stelle verweisen, die für Online-Sicherheit zuständig ist, die wiederum erklären könnte, dass das Problem nicht in ihren Zuständigkeitsbereich fällt, weil es sich nicht um kriminelle Aktivitäten handelt.

Die Konsequenz ist, dass man möglicherweise einen Anwalt beauftragen muss, um den Fall von Verleumdung zu verfolgen. Doch selbst wenn man Schadensersatzansprüche geltend machen möchte, liegt die Beweislast beim Betroffenen, der nachweisen muss, dass der Inhalt schädlich ist.

KI-Tools sind dafür bekannt, manchmal zu "halluzinieren" – ein Begriff aus der Tech-Industrie, der bedeutet, dass sie Dinge erfinden. Selten ist klar, warum dies geschieht, und die Ergebnisse können unzuverlässig sein. Manchmal erhält man nicht zweimal dieselbe Antwort.

Eine weitere Ebene der Komplexität tritt auf, wenn man bedenkt, dass die ursprünglichen Informationen selbst gefälscht sein könnten, wie im Fall der Journalistin, die entdeckte, dass der Screenshot, der sie beschuldigte, möglicherweise von Anfang an eine Fälschung war.

Diese Erkenntnisse stellen nur einen Teil der Herausforderungen dar, mit denen wir konfrontiert sein werden, wenn KI eine immer größere Rolle in unserem Leben spielt. Eine der Hauptaufgaben für KI-Regulierungsbehörden wird es sein, sicherzustellen, dass es immer einen klaren Weg gibt, wie Menschen Entscheidungen der KI herausfordern können.

In Ländern wie den USA gibt es bereits Rechtsstreitigkeiten, bei denen Personen gegen KI-Unternehmen klagen, weil deren Chatbots falsche Behauptungen aufgestellt haben. So verklagte ein Radiomoderator das Unternehmen OpenAI, den Schöpfer von ChatGPT, nachdem der Chatbot fälschlicherweise behauptet hatte, er hätte eine Wohltätigkeitsorganisation betrogen. Ein Bürgermeister in Australien drohte mit ähnlichen Maßnahmen, nachdem ein Chatbot fälschlicherweise behauptete, er sei wegen Bestechung verurteilt worden, obwohl er in Wirklichkeit ein Whistleblower war.

Die Frage nach dem Umgang mit KI-generierten Falschinformationen über Personen bleibt ein komplexes Problem. Eine Möglichkeit besteht darin, die KI-Entwickler zur Verantwortung zu ziehen und sicherzustellen, dass ihre Produkte nicht zu Schaden führen. Es könnte notwendig sein, robuste Mechanismen zu schaffen, die es betroffenen Personen ermöglichen, gegen inkorrekte KI-Aussagen vorzugehen und Korrekturen zu verlangen. Darüber hinaus sollte die Aufklärung der Öffentlichkeit über die potenziellen Unzulänglichkeiten von KI ein wesentlicher Bestandteil jeder Strategie sein. Letztlich wird es darauf ankommen, ein Gleichgewicht zwischen den Vorteilen, die KI bietet, und dem Schutz der Rechte und des Ansehens von Individuen zu finden.

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