Künstliche Intelligenz als Revolution im Gaming Die Zukunft des kooperativen Spielens

Künstliche Intelligenzen sind in der heutigen Zeit bereits ein fester Bestandteil vieler Technologien und beeinflussen unser tägliches Leben in unterschiedlichsten Bereichen. Von der Optimierung von Suchalgorithmen über die Personalisierung von Werbung bis hin zur Erkennung von Sprache und Bildern – KI-Systeme lernen ständig dazu und werden immer leistungsfähiger. Doch nun steht eine neue Entwicklung bevor, die insbesondere die Gaming-Community aufmerksam verfolgt: Google arbeitet an einer KI, die in der Lage sein soll, als Kooperationspartner in Videospielen zu agieren.

Die Forschungsabteilung DeepMind, eine Tochtergesellschaft von Google, ist bekannt für ihre bahnbrechenden Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Mit Projekten wie AlphaGo, das den Weltmeister im Brettspiel Go besiegt hat, hat DeepMind bereits bewiesen, dass ihre KIs komplexe Aufgaben bewältigen und sogar Experten in bestimmten Bereichen übertreffen können. Nun wendet sich das Unternehmen einem neuen Feld zu: dem Gaming.

Mit dem Projekt Scalable Instructable Multiworld Agent, kurz SIMA, wird eine KI geschaffen, die als lernfähiger Koop-Partner in einer Vielzahl von Spielen bestehen soll. Diese KI soll auf Spracheingaben reagieren und dem Spieler zur Seite stehen. Getestet wurde SIMA bereits in einer Auswahl von sieben Spielen, darunter "No Man’s Sky", "Valheim" und "Goat Simulator 3". Die KI hat die Fähigkeit, etwa 600 grundlegende Aktionen auszuführen, von der Navigation in der Spielwelt und dem Gebrauch von Werkzeugen über das Sammeln von Ressourcen und Craften von Gegenständen bis hin zum Kämpfen gegen Feinde und der Interaktion mit NPCs.

Die ersten Ergebnisse sind laut Google vielversprechend, und es wird betont, dass SIMA sich noch in einer frühen Forschungsphase befindet. Ziel ist es, dass die KI auch in neuen und unbekannten Spielen effektiv agieren kann, sodass sie dem Spieler von Beginn an in jedem neuen Spiel eine Hilfe sein soll. Die Entwicklung und Implementierung solch einer KI in Spiele wirft eine Vielzahl von Fragen auf, nicht nur bezüglich der technischen Umsetzung, sondern auch hinsichtlich des Spielerlebnisses. Wie wird es sein, mit einer KI als Partner zu spielen? Wird die KI als Konkurrent oder als echte Unterstützung wahrgenommen? Und wie wird sichergestellt, dass das Zusammenspiel harmonisch und für den Menschen befriedigend ist?

Neben der Entwicklung von Koop-KIs schreitet auch die Gestaltung von Nutzerschnittstellen voran. So testet YouTube, ebenfalls ein Unternehmen unter dem Dach von Google, ein neues Design für die Smart-TV-App, das ein interaktiveres Erlebnis im Wohnzimmer ermöglichen soll. Mit einem neuen Fenster am Bildschirmrand werden zusätzliche Informationen zum Video angezeigt, die unter anderem Shopping-Seiten enthalten können. Dies zeigt, dass die Grenzen zwischen Unterhaltung und Kommerz zunehmend verschwimmen und KIs auch hier eine wichtige Rolle spielen könnten.

Für die Gaming-Community stellt sich nun die Frage, wie sich die Interaktion mit KIs auf das Spielerlebnis auswirken wird. Während es bereits NPCs mit künstlicher Intelligenz in Videospielen gibt, wäre eine KI, die unabhängig vom Spiel als lernender Koop-Partner agiert, ein Novum. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich diese Technologie entwickelt und welche neuen Möglichkeiten sich für Spieler auf der ganzen Welt eröffnen werden.

Quellen:
- GameStar: "Euch fehlen Koop-Partner für eure Lieblingsspiele? In Zukunft soll das eine Google KI übernehmen" von Daniel Hartmann, 14.03.2024.
- GamersGlobal: Test zu "Divinity: Original Sin".
- Brettspiel-News: Test zu "Escape Tales: Low Memory".
- XboxDynasty: Nutzeraktivitäten und -interaktionen.
- YouTube: Neues Design der Smart-TV-App.