OpenAI, das Unternehmen hinter dem bekannten Chatbot ChatGPT, steht vor einem entscheidenden Wandel. Die Organisation, die ursprünglich als Non-Profit-Projekt gestartet war, plant, sich in eine gewinnorientierte Struktur umzuwandeln. Diese Entscheidung wirft Fragen über die zukünftige Beziehung zu Microsoft auf, dem größten Geldgeber von OpenAI.
OpenAI wurde 2015 mit dem Ziel gegründet, künstliche Intelligenz (KI) zum Wohle der Menschheit zu entwickeln und zu fördern. Zu den Gründern gehörten prominente Persönlichkeiten wie Elon Musk, Sam Altman und Greg Brockman. Die Organisation setzte auf Open-Source-Prinzipien und wollte ihre Forschungsergebnisse der Öffentlichkeit zugänglich machen.
Die Finanzierung erfolgte zunächst durch Spenden. Doch die Entwicklung von fortschrittlichen KI-Modellen wie ChatGPT erfordert enorme Ressourcen. Um mit Unternehmen wie Google und Facebook konkurrieren zu können, benötigte OpenAI deutlich mehr Kapital.
Im Jahr 2019 investierte Microsoft eine Milliarde US-Dollar in OpenAI und sicherte sich damit exklusive Rechte an der kommerziellen Nutzung des Sprachmodells GPT-3. Microsoft stellt zudem die Cloud-Infrastruktur für OpenAI bereit.
Die Partnerschaft ermöglichte es OpenAI, seine Forschung und Entwicklung zu beschleunigen. Microsoft wiederum profitierte von der Integration der KI-Technologie in seine Produkte, beispielsweise in den Code-Assistenten GitHub Copilot.
Die jüngsten Finanzierungsrunden von OpenAI zeigen, dass sich das Unternehmen zunehmend in Richtung Gewinnorientierung bewegt. Im Oktober 2024 sammelte OpenAI 6,6 Milliarden US-Dollar ein, unter anderem von Investoren wie Nvidia, Softbank und Microsoft. Die Bewertung des Unternehmens stieg auf 157 Milliarden US-Dollar.
Die neuen Investoren stellen jedoch Bedingungen. So ist die Investition an die Umwandlung von OpenAI in eine gewinnorientierte Struktur geknüpft. Dies wirft die Frage auf, wie die Besitzverhältnisse und Mitspracherechte im Unternehmen neu geregelt werden.
Derzeit verhandeln OpenAI und Microsoft über die zukünftige Ausgestaltung ihrer Partnerschaft. Microsoft möchte seinen Einfluss auf OpenAI sichern und gleichzeitig sicherstellen, dass die KI-Technologie weiterhin in seine Produkte integriert wird.
Für OpenAI geht es darum, die Interessen der verschiedenen Investoren zu berücksichtigen und gleichzeitig die eigene Unabhängigkeit zu wahren. Die Verhandlungen sind komplex und dürften die KI-Branche in den nächsten Jahren maßgeblich beeinflussen.