Neueste Entwicklungen in der Künstlichen Intelligenz bei führenden Technologieunternehmen

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September 18, 2024
KI-Update: Aktuelle Entwicklungen bei OpenAI, DataGemma, Slack und Apple Intelligence

KI-Update: Aktuelle Entwicklungen bei OpenAI, DataGemma, Slack und Apple Intelligence

OpenAI gründet unabhängiges Safety Board

OpenAI hat sein Komitee für Safety and Security in ein unabhängiges Gremium namens "Board Oversight Committee" umgewandelt. Dieses Gremium hat die Befugnis, Veröffentlichungen von KI-Modellen bis zu 90 Tage zu stoppen, falls Sicherheitsbedenken bestehen. Zu den Mitgliedern des Boards gehören renommierte KI-Experten wie Adam D'Angelo, Nicole Seligman, Paul Nakasone und Zico Kolter. Trotz der Unabhängigkeit des Gremiums gibt es Kritik, da einige Mitglieder auch im Aufsichtsrat von OpenAI sitzen und somit die Unabhängigkeit infrage gestellt wird.

Das Thema Sicherheit bei OpenAI ist nicht neu und hat bereits zu internen Konflikten geführt. Der kurzfristige Rauswurf von Sam Altman im Herbst wird ebenfalls mit diesen Sicherheitsbedenken in Verbindung gebracht. Einige Mitarbeiter und Aufsichtsräte äußerten Unzufriedenheit über die Zustände, was dazu führte, dass leitende Wissenschaftler das Unternehmen verließen und zu Konkurrenten wie Anthropic wechselten. Auch Meta hat nach ähnlicher Kritik ein unabhängiges Gremium, das Oversight Board, gegründet, dessen Entscheidungen für das Unternehmen verbindlich sind.

Microsoft stellt zweite Welle von KI-Funktionen für 365 Copilot vor

Microsoft hat eine neue Reihe von Erweiterungen für seinen KI-Assistenten Copilot vorgestellt. Dazu gehören "Copilot Pages", eine kollaborative Arbeitsfläche für KI-gestützte Zusammenarbeit, und die Integration von Python in Excel, um fortgeschrittene Analysen ohne Programmierkenntnisse zu ermöglichen. In PowerPoint wurde der "Narrative Builder" eingeführt, der bei der Erstellung von Präsentationsentwürfen hilft. In Teams kann Copilot nun sowohl Besprechungstranskripte als auch Chats analysieren, um ein vollständiges Bild der Diskussion zu liefern.

Für Outlook plant Microsoft die Einführung der Funktion "Prioritize my inbox", die E-Mails basierend auf Inhalt, Kontext und Nutzerrolle analysiert und priorisiert. Zudem werden Copilot-Agenten eingeführt, die Geschäftsprozesse automatisieren und ausführen sollen. Der "Agent Builder" soll es Nutzenden ermöglichen, direkt in Business Chat oder SharePoint solche Agenten zu erstellen und mit relevanten Geschäftsprozessdaten zu verknüpfen.

KI-Werkzeuge für Slack

Slack, der Instant-Messaging-Dienst für Unternehmen, wird in den kommenden Monaten neue KI-Funktionen einführen. Der kostenpflichtige Zusatzdienst "Slack AI" bearbeitet Suchanfragen und erstellt Zusammenfassungen aus Kanälen. Die generative KI erzeugt Transkripte, Zusammenfassungen, Notizen und To-Do-Listen aus Huddles, den Audio- und Videogesprächen des Dienstes. Dabei werden die Nutzerinnen und Nutzer von der KI selbst angeleitet, wie der Hersteller Salesforce erklärt. Nutzer des Salesforce-CRM sollen außerdem auf den neuen Dienst "Agentforce" zugreifen können, der Kundenanfragen bearbeitet oder Marketingkampagnen im Rahmen des CRMs erstellt.

Slack integriert zudem Software von Drittherstellern wie Adobe, Anthropic, Cohere und Perplexity. Diese "Third-party AI agents" können über den Slack Marketplace installiert werden. So kann beispielsweise ein Marketing-Team in seinem Slack-Channel über ein geteiltes Fenster die Software Adobe Express oder Anthropic Claude nutzen, ohne den Messenger zu verlassen.

DataGemma soll Faktentreue in Googles Sprachmodellen erhöhen

Google hat "DataGemma" vorgestellt, eine Reihe von offenen Modellen, die darauf abzielen, die Genauigkeit und Zuverlässigkeit von großen Sprachmodellen zu verbessern. Ziel ist es, das Problem der Halluzinationen anzugehen, bei denen KI-Modelle manchmal sehr überzeugend falsche oder frei erfundene Informationen liefern.

DataGemma nutzt Googles öffentlichen Wissensgraphen "Data Commons", der über 240 Milliarden Datenpunkte aus geprüften Quellen wie den Vereinten Nationen, der Weltgesundheitsorganisation und verschiedenen Statistikämtern enthält. Dieser Datenpool dient als Anker für die Sprachmodelle und soll deren Ausgaben in der Realität verankern. Google stellt die DataGemma-Modelle auf Plattformen wie Hugging Face und Kaggle zum Download bereit, zusammen mit Anleitungen für die Nutzung der RIG- und RAG-Ansätze.

World Labs will KI beibringen, in der echten Welt zu handeln

Die renommierte KI-Forscherin Fei-Fei Li hat das Startup "World Labs" gegründet und 230 Millionen Dollar Startkapital von Investoren wie Andreessen Horowitz, AMD, Intel und Nvidia eingesammelt. World Labs will KI-Modelle entwickeln, die die dreidimensionale Welt verstehen können.

Diese "großen Weltmodelle" sollen auf der Transformer-Architektur basieren, die auch ChatGPT nutzt. Li betont die Bedeutung von "räumlicher Intelligenz" für KI-Systeme, also die Fähigkeit, die Funktionsweise der dreidimensionalen physischen Welt zu verstehen und darüber zu schlussfolgern. Ein Beispiel ist die Verwendung eines großen Sprachmodells, um einen Roboterarm dazu zu bringen, auf verbale Anweisungen hin Aufgaben wie das Öffnen einer Tür auszuführen.

Li entwickelte ImageNet, einen umfangreichen Bilddatensatz, der eine neue Generation von Computervision-Technologien ermöglichte. Neben ihrer Tätigkeit bei World Labs mit 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in San Francisco wird Li weiterhin am Human-Centered AI Institute der Stanford University arbeiten.

Intel pausiert Chipfabrik in Magdeburg

Intel hat die Arbeiten an seinen geplanten Chipfabriken in Magdeburg und einem Packaging-Werk in Breslau pausiert. Intel-CEO Pat Gelsinger informierte die Belegschaft, dass die Projekte in Polen und Deutschland für ungefähr zwei Jahre pausieren werden, basierend auf der erwarteten Nachfrage im Markt. Bis gestern sollte Magdeburg die größte Intel-Investition in Europa werden.

Das Unternehmen plante ursprünglich, 17 Milliarden Euro zu investieren, zuzüglich 6,8 Milliarden Euro Förderungen, um Ende 2027 die Produktion aufnehmen zu können. Doch die Kosten stiegen auf über 30 Milliarden Euro, sodass die öffentliche Hand die Subvention auf 9,9 Milliarden Euro erhöhen musste. Auch das reicht nicht, um einen Produktionsbeginn vor 2030 zu sichern.

Apple bewirbt KI-Funktionen, die es noch gar nicht gibt

Apple hat eine Werbekampagne rund um "Apple Intelligence" gestartet, passend zum iPhone 16 Release. In drei Spots mit Schauspielerin Bella Ramsey werden Alltagsszenarien gezeigt, in denen das KI-System helfen kann: beim Zusammenfassen von E-Mails, Erstellen von KI-generierten Fotorückblicken und kontextsensitiver Erinnerung durch Siri. Interessanterweise ist keines dieser Features zum Verkaufsstart verfügbar.

Die E-Mail-Zusammenfassung und KI-Rückblicke sollen erst im Oktober mit iOS 18.1 kommen - und das auch nur auf Englisch. Die kontextsensitive Siri, die auf persönliche Daten wie Termine zugreifen kann, wird laut Gerüchten erst mit iOS 18.4 im Frühjahr 2025 erwartet. Möglicherweise könnte es auch schon Ende 2024 soweit sein. Die Spots enden mit dem Slogan "I am Genius" - eine Anspielung auf eine alte Samsung-Kampagne gegen Apple.

Neue KI-Systeme ermöglichen Robotern das Schnürsenkelbinden

Google DeepMind hat mit "ALOHA Unleashed" und "DemoStart" zwei KI-Systeme entwickelt, die Robotern das Erlernen komplexer Aufgaben mit zwei Armen ermöglichen sollen. ALOHA Unleashed baut auf der ALOHA-2-Plattform auf, einem Open-Source-Robotiksystem mit geschickten Zwei-Arm- und Mehr-Finger-Bewegungen. Ein Operator steuert die Arme und Hände, um Trainingsdaten zu generieren. So können dem Roboter neue Aufgaben mit weniger Demonstrationen beigebracht werden, wie das Binden von Schnürsenkeln oder Aufhängen eines T-Shirts.

Für noch komplexere Aufgaben mit mehrfingrigen Händen kommt DemoStart zum Einsatz. Diese Simulation nutzt Reinforcement Learning, um den Roboter schrittweise von einfachen zu schwierigeren Zuständen zu trainieren – mit 100-mal weniger Demonstrationen als in der Realität nötig. In der Simulation erreichte der Roboter über 98 % Erfolg bei Aufgaben wie dem Ausrichten von Würfeln oder Aufräumen von Werkzeug. In der realen Welt lag die Quote beim Würfel-Ausrichten bei 97 %, beim präziseren Einstecken von Steckern noch bei 64 %. DeepMind sieht die Kombination beider Systeme als effektiven Weg, die Lücke zwischen Simulation und Realität zu überbrücken und Roboter schneller und günstiger zu trainieren.

Fazit

Die aktuellen Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz zeigen, wie vielfältig und dynamisch die Fortschritte sind. Von Sicherheitsmaßnahmen bei OpenAI, neuen KI-Funktionen bei Microsoft und Slack bis hin zu innovativen Ansätzen bei Google und Apple – die KI-Technologie entwickelt sich stetig weiter und verändert unsere Welt in rasantem Tempo.

Bibliographie

- https://www.heise.de/news/KI-Update-kompakt-OpenAI-Safety-Board-DataGemma-Slack-Apple-Intelligence-9871053.html - https://www.finanzen.at/nachrichten/aktien/kurseinbruch-bei-tupperware-aktie-tupperware-geht-wohl-in-die-insolvenz-1033775997 - https://www.finanzen.at/nachrichten/aktien/eqs-dd-smartbroker-holding-ag-andr&233;-kolbinger-kauf-1033775994 - https://www.heise.de/news/KI-Update-kompakt-Apple-Intelligence-CustomGPTs-OpenAI-KI-Schummelei-9759696.html - https://www.apple.com/de/newsroom/2024/06/introducing-apple-intelligence-for-iphone-ipad-and-mac/ - https://kiupdate.podigee.io/250-12-06-2024 - https://slack.com/intl/de-de/blog/news/slack-ai-has-arrived - https://www.netzwoche.ch/news/2024-06-11/apple-praesentiert-ki-strategie-und-partnert-mit-openai - https://poddtoppen.se/podcast/1691536182/ki-update-ein-heise-podcast/ki-update-kompakt-apple-intelligence-customgpts-openai-ki-schummelei - https://www.cio.de/a/apple-startet-ki-offensive,3735919
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