Proteine, die essenziellen Bausteine des Lebens, stellen Wissenschaftler und Informatiker gleichermaßen vor Herausforderungen. Die Entschlüsselung ihrer komplexen Strukturen und Funktionen ist essenziell für Fortschritte in der Medizin, Biotechnologie und Materialwissenschaft. Ein neues multimodales Modell namens DPLM-2, das von einem Forschungsteam von ByteDance und der Nanjing University entwickelt wurde, verspricht nun, die Art und Weise, wie wir Proteine verstehen und generieren, grundlegend zu verändern.
Bisherige Ansätze in der generativen Proteinmodellierung konzentrierten sich meist auf einzelne Modalitäten, also entweder auf die Aminosäuresequenz oder die dreidimensionale Struktur. Diese Trennung hemmt jedoch das Verständnis der komplexen Beziehung zwischen Sequenz, Struktur und Funktion. DPLM-2 hingegen verfolgt einen multi-modalen Ansatz, der Proteinsequenzen und -strukturen gleichzeitig erfasst und generiert.
DPLM-2 basiert auf dem Konzept des diskreten Diffusionsmodells (DPLM), erweitert dieses aber um die Fähigkeit, sowohl Sequenz- als auch Strukturinformationen zu verarbeiten. Dies wird durch eine neuartige Tokenisierungstechnik ermöglicht, die 3D-Koordinaten in diskrete Tokens umwandelt, die von dem Sprachmodell verarbeitet werden können. Durch das Training mit experimentellen und hochwertigen synthetischen Strukturdaten lernt DPLM-2 die gemeinsame Wahrscheinlichkeitsverteilung von Sequenz und Struktur sowie deren Randverteilungen und bedingte Wahrscheinlichkeiten.
Drei Schlüsselinnovationen machen DPLM-2 besonders leistungsfähig:
DPLM-2 zeigt in verschiedenen Aufgaben beeindruckende Ergebnisse. Es kann:
DPLM-2 stellt einen bedeutenden Schritt in der Proteinmodellierung dar. Es ebnet den Weg für neue Anwendungen in der Medizin, Biotechnologie und Materialwissenschaft. Die Fähigkeit, Proteine mit maßgeschneiderten Eigenschaften zu generieren, eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung von Medikamenten, Enzymen und Biomaterialien. Zukünftige Forschungsarbeiten könnten sich auf die Skalierung des Modells, die Integration weiterer Datenmodalitäten und die Erforschung neuer Anwendungsfelder konzentrieren.