Google hat mit NotebookLM ein KI-gestütztes Recherchewerkzeug entwickelt, das Nutzerinnen und Nutzern dabei helfen soll, komplexe Informationen besser zu verstehen. Mit dem neuen „Audio Overview“ Feature können aus PDFs Podcasts mit zwei KI-Moderatoren erzeugt werden.
Im Gegensatz zu herkömmlichen KI-Chatbots greift NotebookLM ausschließlich auf vom Nutzer bereitgestellte Quellen zurück, anstatt auf ein breites Trainingsmaterial. Dadurch soll das Risiko von Halluzinationen, also faktisch falschen Aussagen der KI, minimiert werden.
Mit dem neuen "Audio Overview"-Feature können die hochgeladenen Dokumente mit nur einem Klick in eine Diskussion zwischen zwei KI-Moderatoren verwandelt werden. Diese fassen die Inhalte zusammen, stellen Verbindungen zwischen Themen her und tauschen sich in einem lockeren Gespräch aus. Die generierten Podcasts können heruntergeladen und unterwegs angehört werden. Laut Google eignet sich das Audio-Format besonders für Menschen, die durch Zuhören besser lernen und sich Inhalte merken können.
Das "Audio Overview"-Feature befindet sich noch in der Experimentierphase und weist einige Einschränkungen auf. So kann die Generierung bei umfangreichen Dokumenten mehrere Minuten dauern. Zudem sprechen die KI-Moderatoren bisher nur Englisch, neigen gelegentlich zu Ungenauigkeiten und lassen sich noch nicht unterbrechen. Nach einem ersten kleinen Test kann man sagen: Die Podcasts sind unterhaltsam und könnten einen interessanten Einstiegspunkt in fremde Themengebiete geben, vor allem für Menschen, die besser durch Sprache lernen als durch Text.
Der ChatGPT-Erfinder OpenAI will sich laut Medienberichten 6,5 Milliarden US-Dollar (knapp 6 Milliarden Euro) frisches Geld von Investoren besorgen. Dabei solle die KI-Firma insgesamt mit 150 Milliarden Dollar bewertet werden, schreiben die New York Times und der Finanzdienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen. Die Gesamtbewertung bei solchen Finanzierungsrunden ergibt sich daraus, welchen Anteil an dem Unternehmen die Investoren für ihr Geld bekommen. Außerdem verhandele OpenAI mit Banken über eine Kreditlinie von fünf Milliarden Dollar, heißt es bei Bloomberg.
Bisher holte sich die KI-Firma vor allem Geld vom Software-Konzern Microsoft, der mehr als zehn Milliarden Dollar lockergemacht haben soll. An der neuen Geldspritze wollen sich Medienberichten zufolge neben Microsoft auch Apple und der KI-Chip-Spezialist Nvidia beteiligen. Angeführt werde sie vom Finanzinvestor Thrive Capital. Das Training von KI-Modellen und auch ihr Betrieb in riesigen Rechenzentren verschlingen Milliarden. Und nach wie vor ist unklar, ob sich das Geschäft von allein tragen kann. OpenAI steht unterdessen im Wettbewerb mit anderen KI-Firmen wie Anthropic sowie Tech-Riesen wie Google und dem Facebook-Konzern Meta, die eigene Modelle entwickeln.
Adobe erweitert sein KI-Angebot um das Videobearbeitungstool Firefly Video Model. Es soll noch 2024 als eingeschränkte Beta-Version verfügbar sein und in Konkurrenz zu Angeboten von Start-ups und potenziell OpenAIs Sora treten. Das Tool kann aus einem Prompt einen fünf Sekunden langen Clip generieren, Text- und Bildeingaben interpretieren sowie Kamerawinkel, Schwenks, Bewegungen und Zoom nach Nutzervorgaben festlegen. Es soll Prompts eng folgen und anderen Modellen voraus sein.
Adobe betont, nur mit Inhalten aus der Public Domain oder lizenzierten Inhalten zu trainieren, für die das Unternehmen die Erlaubnis hat. Kundendaten werden nicht verwendet. Zusätzlich bringt Adobe Generative Extend auf den Markt, ein Tool in Premiere Pro, das vorhandene Clips um zwei Sekunden verlängern kann, indem es passende Einfügungen generiert. Interessierte können sich auf eine Warteliste für Updates und Zugang zur Beta-Version des Firefly Video Model setzen lassen.
Auf dem Big Bang Health Festival diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Politik und dem Gesundheitswesen über die Chancen von KI. Große Unternehmen wie Google Health, Microsoft und Bayer hielten Vorträge darüber, wie KI neue Geschäftsfelder im Gesundheitswesen erschließen kann.
Im Fokus stand die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Trotz Einigkeit über das Potenzial von KI wurde kritisiert, dass sie bisher aufgrund strenger Regularien zu wenig genutzt wird. Die geplante KI-Verordnung soll dies ändern, stößt aber teilweise auf Kritik. In der Pharmabranche verspricht man sich von KI eine Beschleunigung der Arzneimittelentwicklung.
Taylor Swift hat auf Instagram ihre Unterstützung für die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bekannt gegeben. Ausschlaggebend dafür waren unter anderem KI-generierte Bilder, die suggerierten, Swift würde Donald Trump unterstützen.
Trump hatte diese Bilder Ende August auf seiner Social-Plattform "Truth Social" geteilt, um Unterstützung für seinen Wahlkampf zu zeigen. Dieser Fake habe sie zu dem Entschluss gebracht, dass sie sehr transparent bezüglich ihrer tatsächlichen Wahlpläne und politischen Überzeugungen sein müsse, so Swift. Swift erklärte, der Fake habe ihre Ängste bezüglich KI und der Verbreitung von Fehlinformationen verstärkt. Sie ermutigte ihre Follower, sich für die Wahl zu registrieren und abzustimmen.
Die Dating-App Bumble, bei der Frauen den ersten Schritt machen müssen, investiert verstärkt in KI. Neue Funktionen sollen die App für jüngere Nutzer interessant halten. Etwa soll KI bei der Fotoauswahl und Profilgestaltung unterstützen und den Matching-Algorithmus verbessern. Die neuen KI-Features waren bereits in Bumbles Gewinnpräsentation des zweiten Quartals 2024 angeklungen und sollen diesen Winter eingeführt werden. Auch die Matching-Modelle sollen mit KI optimiert werden.
Mit dem Fotoauswahl-Tool zieht Bumble mit Marktführer Tinder gleich. Die Tinder-App war kürzlich um eine "Photo Selector"-Funktion erweitert worden, die Nutzern Selfies aus der Fotogalerie als Profilbilder vorschlägt. Wie KI die Nutzer ansonsten künftig bei der Profilerstellung unterstützen soll, bleibt bislang unklar. Naheliegend wäre etwa, dass generative KI die Nutzer direkt in der App beim Verfassen einer ansprechenden Biografie unterstützen könnte. Bumble for Friends, das SpinOff-Produkt Bumbles zum Knüpfen von Freundschaften, bieten englischsprachigen Nutzern seit Ende 2023 ein KI-gestütztes Eisbrecher-Feature, das beim Verfassen der ersten Nachricht hilft. Die Sicherheitsfunktionen Bumbles stützen sich schon seit geraumer Zeit auf KI. Diese sollen nicht nur Spam und Betrugsversuche entdecken, sondern auch Nacktbilder unkenntlich machen. Bumble-Gründerin Whitney Wolfe Herd äußerte im vergangenen Jahr sogar die Idee, dass Nutzer die Partnersuche künftig weitgehend an persönliche KI-Assistenten auslagern könnten.
Das dänische Robotik-Unternehmen Capra Robotics hat den Reinigungsroboter Butty entwickelt, der Innenstädte von Unrat, wie etwa Zigarettenstummel, autonom freihalten können soll. Die Deutsche Telekom stellt die nötige mobile Funk- sowie Cloud-Technik bereit, denn Berechnungen einiger Funktionen des Roboters sind in die Cloud verlagert worden. Neben einer Spritzdüse und einem Saugrüssel ist der dreirädrige Butty auch mit einer 3D-Kamera ausgerüstet, die zusammen mit einer Künstlichen Intelligenz Objekterkennung möglich macht. So kann er etwa Zigarettenkippen auf Gehwegen und Plätzen erkennen. Mittels eines KI-gestützten Navigationssystems bewegt sich Butty autonom vorwärts, um seine Aufgaben zu erledigen. Dazu und für die genaue Ansteuerung von Abfall muss der Roboter genau positioniert werden können. Eine herkömmliche GPS-Navigation sei nicht genau genug. Bis auf vier Zentimeter müsse das System sehr präzise arbeiten.
Die Telekom hat deshalb eine Kooperation mit Swift Navigation geschlossen, um eine sehr genaue Satellitenkommunikation zu erreichen. Mit Butty haben Capra und die Telekom jedoch noch andere Arbeiten in den Blick genommen – etwa das Enteisen von Fußwegen, das Überwachen von Anlagen sowie den Einsatz in der Logistik. Denn Butty besitzt eine Tragkraft von 100 kg und zieht Lasten bis zu 500 kg. Den Roboter wollen Capra Robotics und die Deutsche Telekom auf der Technik-Messe Digital X in Köln vorstellen.