Ernst Klett Verlag präsentiert neuen KI-Chatbot für Lehrkräfte
Einführung und Hintergrund
Am Montag, den 2. September 2024, startete der Ernst Klett Verlag in Stuttgart die Testphase für ein neues, revolutionäres Werkzeug zur Unterrichtsplanung: den "Klett.KI Chat". Dieser Chatbot soll Lehrkräfte beraten, Ideen für den Ablauf von Unterrichtsstunden liefern und Hintergrundinformationen bereitstellen. Der "Klett.KI Chat" wird künftig Bestandteil der digitalen Unterrichtsassistenten von Klett sein, die als Zusatzangebot zu vielen Lehrbüchern verfügbar sind und Multimedia-Inhalte, Lösungen sowie didaktische Kommentare bieten.
Testphase in Nordrhein-Westfalen
Während der Betaphase, die bis Ende Februar 2025 dauern soll, richtet sich der Verlag gezielt an Geografie-Lehrkräfte in Nordrhein-Westfalen. Diese nutzen die Lehrbuchreihe "Terra" für das Fach Erdkunde in den Klassen 5 bis 10 an Gymnasien. Ab sofort finden die Nutzer im Startmenü des digitalen Unterrichtsassistenten den neuen Eintrag "Klett.KI Chat", der Zugang zu einem simplen Chatbot bietet. Lehrkräfte können mit dem Bot frei chatten, Stundenskizzen anfordern, didaktische Hintergrundinformationen abfragen oder sich geografische Fachbegriffe erläutern lassen.
Exklusives Trainingsmaterial und Datenschutz
Der Chatbot wurde ausschließlich mit verlagseigenem Material trainiert, das auf Fach, Jahrgang, Schulform und Bundesland abgestimmt ist. "Wir können es uns im Zeitalter der künstlichen Intelligenz nicht leisten, falsche Antworten zu geben", betont Maximilian Schulyok, Geschäftsführer beim Ernst Klett Verlag. Ziel sei es, die Lehrkräfte zu entlasten und ihnen mehr Zeit für das Unterrichten zu verschaffen. Die Sprachkompetenz für die Chat-Dialoge stammt von ChatGPT-4o. Alle Nutzerdaten werden ausschließlich auf deutschen Servern gespeichert und nicht zum weiteren Training der KI verwendet.
Erste Testergebnisse und Zukunftsperspektiven
Beim Test des Chatbots wurden verschiedene Szenarien durchgespielt. So wurde gefragt, welche Teile eines längeren Abschnitts im Lehrbuch bei Zeitknappheit entfallen könnten und wie Schüler konkret zum Ressourcensparen motiviert werden könnten. Beide Antworten fielen hilfreich aus. Der Chatbot lieferte Ideen, erläuterte didaktische Konzepte und verwies auf relevante Inhalte der digitalen Buchausgabe.
Die KI-Entwürfe zur Gestaltung einzelner Unterrichtsstunden fielen teilweise gleichförmig aus, doch die Erläuterungen zu Fachbegriffen wie "Tiefmoor" und "Endmoräne" waren leicht lesbar und informativ. Alles in allem ein vielversprechender Ansatz, mit dem Lehrkräfte das gesamte Materialangebot zu einem Lehrwerk zeitsparend zur individuellen Vorbereitung verwenden können.
Zukunftsaussichten und weitere Entwicklungen
Der Ernst Klett Verlag plant, den "Klett.KI Chat" nach der Betaphase auch für weitere Lehrwerke und Fächer zugänglich zu machen. Ein Chatbot für Schüler, der beim eigenständigen Lernen helfen könnte, ist ebenfalls in Planung. "Mit künstlicher Intelligenz kann man Hilfen anbieten, damit mehr Zeit für das Unterrichten bleibt", so Schulyok. Die Betaphase mit rund 3000 Nutzern beginnt am 2. September und läuft sechs Monate. Das Feedback soll für die Weiterentwicklung der Anwendung genutzt werden.
Technologische Basis und Sicherheit
Der "Klett.KI Chat" basiert auf der Technologie von ChatGPT 4o. Dabei wird auf Sicherheit großen Wert gelegt: Alle Daten des Klett-Assistenten werden allein auf deutschen Servern gespeichert, und die Eingaben der Lehrkräfte werden nicht zum Training der KI genutzt. Dies gewährleistet Datenschutz und die Sicherheit der Nutzerdaten, ein wichtiger Aspekt im Bildungssektor.
Praktische Anwendungen und Vorteile
Der "Klett.KI Chat" bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten im Schulalltag:
- Erstellung eigener Unterrichts- und Vertretungsstunden auf unterschiedlichen Lernniveaus
- Fachspezifische Hinweise mit Quellenverweisen
- Unterstützung bei der Unterrichtsvorbereitung und -durchführung
- Anpassung von Übungen an unterschiedliche Lernniveaus und Lerntypen
Feedback und Weiterentwicklung
Die Betaphase mit rund 3.000 Nutzer:innen startet am 2. September und läuft sechs Monate. Das Feedback der Lehrkräfte wird genutzt, um die Anwendung weiterzuentwickeln und sie anschließend in weiteren Fächern anbieten zu können. Eine Schülerlösung für die Unterstützung der Selbstlernphasen ist perspektivisch angedacht.
Fazit
Mit dem neuen KI-Chatbot "Klett.KI Chat" setzt der Ernst Klett Verlag einen neuen Standard in der Bildungslandschaft. Die Nutzung künstlicher Intelligenz zur Unterstützung der Lehrkräfte bei der Unterrichtsvorbereitung und -durchführung eröffnet neue Möglichkeiten und entlastet die Lehrkräfte. Die Testphase in Nordrhein-Westfalen wird zeigen, wie gut der Chatbot im Schulalltag ankommt und welche Verbesserungen noch vorgenommen werden können. Alles in allem ein vielversprechender Schritt in Richtung digitaler Bildung.
Bibliografie
- https://www.heise.de/news/Klett-stellt-neuen-KI-Chatbot-fuer-Lehrer-vor-9854872.html
- https://www.news4teachers.de/2024/09/klett-ki-chat-neuer-standard-fuer-den-individuellen-unterricht/
- https://ernst-klett-verlag.de/digitales-lernen/wie-chatgpt-die-klassenzimmer-erobert/
- https://www.klett.de/ki
- https://table.media/bildung/news/digitalisierung-klett-bringt-ki-assistenz-fuer-lehrkraefte-auf-den-markt/
- https://www.patrickbronner.de/KI
- https://klett-mex.de/wp-content/uploads/2024/01/REV.03_DURCHBLICKT_Kuenstliche-Intelligenz-und-Gesundheit_woe_22-Seiten.pdf
- https://www.schulflix.com/dossier/chatgpt-in-der-schule/
- https://www.unidigital.news/wp-content/uploads/2024/04/Newsletter-40-PDF.pdf
- https://tous-ensemble-klett.de/chat-gpt-als-hilfsmittel-fuer-die-lehrkraft-teil-2-mit-arbeitsblatt/