Künstliche Intelligenz (KI) ist längst keine Zukunftsmusik mehr, sondern hat in vielen Unternehmen Einzug gehalten. Die Potenziale sind immens, doch ebenso groß sind die Herausforderungen in Bezug auf die technische Umsetzung und die rechtlichen Rahmenbedingungen. Dieser Artikel beleuchtet, wie Unternehmen KI-Systeme sicher und rechtlich konform einsetzen können.
Unternehmen stehen oft vor der Entscheidung, ob sie KI-Modelle extern hosten lassen oder lokal betreiben sollen. Externes Hosting, beispielsweise durch Anbieter wie OpenAI oder Anthropic, kann den Einstieg erleichtern und bietet Zugang zu leistungsfähigen Modellen. Lokale Lösungen hingegen bieten mehr Kontrolle und Sicherheit, insbesondere wenn hochsensible Daten verarbeitet werden.
Die Kosten für den Einsatz von KI variieren stark je nach Betriebsmodell. Extern gehostete Lösungen können kostengünstig sein, da sie keine eigene Infrastruktur erfordern. Lokale Lösungen hingegen benötigen Investitionen in Hardware und IT-Sicherheit. Unternehmen müssen abwägen, welche Variante sich langfristig lohnt.
Retrieval Augmented Generation (RAG) und Fine-Tuning sind fortgeschrittene Techniken, die den Einsatz von KI-Modellen optimieren können. RAG kombiniert die Stärken von Information Retrieval mit generativer KI, um präzisere und relevantere Ergebnisse zu liefern. Fine-Tuning ermöglicht es, vortrainierte Modelle für spezifische Aufgaben anzupassen, was die Effizienz und Genauigkeit erhöhen kann.
Der Datenschutz ist ein zentrales Thema beim Einsatz von KI. Unternehmen müssen sicherstellen, dass personenbezogene Daten nur im Rahmen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) verarbeitet werden. Eine Datenschutzfolgeabschätzung (DSFA) ist erforderlich, wenn ein hohes Risiko für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Personen besteht.
Das Urheberrecht spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. KI-generierte Inhalte sind grundsätzlich nicht urheberrechtlich geschützt, da sie keine persönliche geistige Schöpfung darstellen. Unternehmen müssen daher sicherstellen, dass sie keine urheberrechtlich geschützten Werke ohne Genehmigung verwenden, insbesondere beim Training von KI-Modellen.
Der geplante EU AI Act wird die rechtlichen Rahmenbedingungen für KI in Europa weiter verschärfen. Unternehmen müssen sich auf neue Compliance-Anforderungen einstellen, die Transparenz, Risikomanagement und menschliche Aufsicht betreffen. Hochrisiko-KI-Systeme müssen strengen Vorgaben entsprechen und regelmäßig überprüft werden.
Eine der wichtigsten Maßnahmen zur sicheren Nutzung von KI ist die Schulung der Mitarbeiter. Sie müssen verstehen, wie KI-Systeme funktionieren und welche Risiken bestehen. Unternehmen sollten klare Richtlinien und Schulungsprogramme entwickeln, um sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter die geltenden Datenschutz- und Urheberrechtsvorschriften einhalten.
Technische und organisatorische Maßnahmen (TOM) sind entscheidend, um die Sicherheit von KI-Systemen zu gewährleisten. Dazu gehören die Verschlüsselung sensibler Daten, Zugangskontrollen und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen. Unternehmen sollten auch sicherstellen, dass sie stets auf dem neuesten Stand der Technik sind, um neuen Bedrohungen begegnen zu können.
Unternehmen sollten klare interne Richtlinien für den Einsatz von KI entwickeln. Diese sollten alle relevanten rechtlichen und ethischen Aspekte abdecken und regelmäßig überprüft und angepasst werden. Eine zentrale Rolle spielt dabei auch die Benennung eines KI-Beauftragten, der die Einhaltung der Richtlinien überwacht und als Ansprechpartner dient.
Der Einsatz von KI in Unternehmen bietet zahlreiche Chancen, birgt aber auch Risiken. Eine sorgfältige Planung und die Einhaltung technischer und rechtlicher Vorgaben sind unerlässlich, um diese Risiken zu minimieren. Unternehmen sollten daher in Schulungen, technische Maßnahmen und klare Richtlinien investieren, um die Potenziale der KI sicher und effizient zu nutzen.