Die Technologie entwickelt sich rasant weiter und beeinflusst zunehmend unseren Alltag. Ein bemerkenswertes Beispiel dafür findet sich in der Gastronomiebranche: die Einführung von KI-basierten Telefonhosts in Restaurants. Diese künstlichen Intelligenzen übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, die traditionell von menschlichen Mitarbeitern erledigt wurden. Aber wie funktioniert das genau, und was sind die Vor- und Nachteile dieser Entwicklung?
Immer mehr Restaurants in Städten wie New York, Miami, Atlanta und San Francisco setzen auf KI-Hosts, um die Telefonanrufe ihrer Kunden zu beantworten. Diese KI-Systeme, wie beispielsweise "Jasmine" von Bodega, können eine Vielzahl von Aufgaben übernehmen. Dazu gehören die Beantwortung allgemeiner Fragen zur Kleiderordnung, zur Küche, zu Sitzarrangements und zu Allergieinformationen. Darüber hinaus können sie Reservierungen vornehmen, ändern oder stornieren und den Anrufer gegebenenfalls an einen menschlichen Mitarbeiter weiterleiten.
In Zeiten von Google und Reservierungsplattformen wie Resy könnte man annehmen, dass Telefonanrufe in Restaurants an Bedeutung verlieren. Doch das Gegenteil ist der Fall. Laut Alex Sambvani, CEO und Mitbegründer von Slang, einem Unternehmen für Sprach-KI, erhalten beliebte Restaurants zwischen 800 und 1.000 Anrufe pro Monat. Diese Anrufe kommen oft von Last-Minute-Reservierern, Touristen, älteren Menschen oder Personen, die ihre Erledigungen während der Fahrt machen.
Für Restaurantbesitzer bieten KI-Hosts mehrere Vorteile. Matt Ho, der Besitzer von Bodega SF, erklärt, dass das Telefon während des Services ständig geklingelt habe und man viele Fragen erhalten habe, die leicht auf der Website beantwortet werden könnten. Durch die Einführung eines KI-Hosts könne das Personal entlastet und die Gäste nicht in ihrer Mahlzeit gestört werden. Darüber hinaus können KI-Hosts rund um die Uhr arbeiten und in mehreren Sprachen kommunizieren, was für internationale Gäste von Vorteil ist.
Obwohl die Einführung von KI-Hosts viele Vorteile bietet, gibt es auch Herausforderungen. Eine davon ist die Latenzzeit, also die Verzögerung bei der Beantwortung von Fragen. In vielen Fällen bitten die KI-Hosts darum, kurz zu warten, während sie eine Antwort generieren. Außerdem zeigen sie manchmal nicht-deterministisches Verhalten, etwa wenn eine Konversation vom Skript abweicht oder eine vage Frage gestellt wird.
Auch wenn KI-Hosts viele Aufgaben übernehmen können, gibt es bestimmte Bereiche, in denen menschliche Mitarbeiter besser geeignet sind. Beispielsweise bei sensiblen Themen wie einer Lebensmittelvergiftung oder wenn es darum geht, das Ambiente des Restaurants zu beschreiben. Brian Owens, Mitinhaber des New Yorker Restaurants Crave Fishbar, stellte fest, dass Kunden oft unzufrieden waren, wenn sie versuchten, einen menschlichen Mitarbeiter zu erreichen, aber stattdessen mit einem KI-Host sprachen.
Die Technologie von KI-Hosts entwickelt sich ständig weiter. Alex Sambvani von Slang erklärt, dass in Zukunft noch detailliertere und raffiniertere Interaktionen eingeführt werden sollen. Eine kürzlich angekündigte Integration mit OpenTable ermöglicht es Gästen beispielsweise, über den KI-Host eine Reservierung auf OpenTable vorzunehmen.
Diese Entwicklung zeigt, dass KI-Hosts in Restaurants nicht nur eine vorübergehende Erscheinung sind, sondern dass sie das Potenzial haben, die Art und Weise, wie wir Restaurants erleben, nachhaltig zu verändern. Ob als hilfreicher Teamkollege oder als vollwertiger digitaler Mitarbeiter, die Rolle der KI in der Gastronomie wird sicherlich weiter wachsen.
Die Einführung von KI-Hosts in Restaurants bietet sowohl Chancen als auch Herausforderungen. Sie können das Personal entlasten, die Effizienz steigern und den Kundenservice verbessern. Gleichzeitig gibt es noch technologische Hürden zu überwinden, insbesondere in Bezug auf die Latenzzeit und die Fähigkeit der KI, auf unvorhergesehene Fragen zu reagieren. Dennoch zeigt die rasante Entwicklung dieser Technologie, dass wir in Zukunft noch viele spannende Innovationen in der Gastronomie erwarten können.