Multimodale Large Language Models (MLLMs) haben in letzter Zeit große Fortschritte erzielt, doch ihre hohen Anforderungen an Rechenleistung stellen nach wie vor ein Hindernis für den Einsatz in der Praxis dar. Ein neuer Ansatz namens γ-MoD (gamma-MoD) verspricht, die Effizienz von MLLMs deutlich zu verbessern, indem er auf dem Konzept der Mixture-of-Depths (MoDs) basiert.
MLLMs, die sowohl Text- als auch Bilddaten verarbeiten können, haben sich als vielversprechend für eine Vielzahl von Anwendungen erwiesen, darunter Bildbeschreibung, Fragenbeantwortung und Text-zu-Bild-Generierung. Die enorme Größe dieser Modelle und die komplexen Berechnungen, die sie durchführen, führen jedoch zu hohen Kosten für Training und Inferenz. Dies schränkt ihre Praktikabilität in realen Szenarien ein, insbesondere auf Geräten mit begrenzten Ressourcen.
γ-MoD zielt darauf ab, die Rechenkomplexität von MLLMs zu reduzieren, indem es das Konzept der MoDs aus der Verarbeitung natürlicher Sprache (NLP) auf den multimodalen Bereich überträgt. Die Grundidee besteht darin, dass nicht alle Token in einem gegebenen Kontext für die Berechnung jeder Schicht gleich wichtig sind. γ-MoD identifiziert daher "redundante" Token und umgeht die Berechnung für diese Token in bestimmten Schichten.
γ-MoD nutzt eine neuartige Metrik namens "Rank of Attention Maps" (ARank), um die Relevanz von Token in jeder Schicht zu bewerten. Basierend auf dem ARank werden bestimmte Schichten durch sogenannte MoD-Schichten ersetzt. Diese MoD-Schichten führen die Berechnungen nur für die relevantesten Token durch, während die anderen Token direkt zur nächsten Schicht weitergeleitet werden. Dieser selektive Berechnungsprozess ermöglicht es γ-MoD, die Rechenkosten erheblich zu senken, ohne die Leistung des Modells wesentlich zu beeinträchtigen.
γ-MoD bietet mehrere Vorteile gegenüber herkömmlichen MLLMs:
In Experimenten mit drei gängigen MLLMs und neun Benchmark-Datensätzen konnte γ-MoD die Trainings- und Inferenzzeit deutlich reduzieren, ohne die Leistung des Modells wesentlich zu beeinträchtigen. Beispielsweise konnte γ-MoD die Trainings- und Inferenzzeit von LLaVA-HR um 31,0 % bzw. 53,2 % reduzieren, bei einem Leistungsabfall von nur 1,5 %.
γ-MoD ist ein vielversprechender Ansatz, um die Rechenkosten von MLLMs zu reduzieren und sie für den Einsatz in der Praxis zugänglicher zu machen. Die Fähigkeit, die Rechenkomplexität selektiv zu reduzieren, ohne die Leistung wesentlich zu beeinträchtigen, eröffnet neue Möglichkeiten für die Entwicklung und Bereitstellung von MLLM-basierten Anwendungen in verschiedenen Bereichen. Zukünftige Arbeiten könnten sich auf die weitere Verbesserung der ARank-Metrik und die Erforschung anderer MoD-Architekturen konzentrieren, um die Effizienz von MLLMs weiter zu optimieren.