Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht, insbesondere im Bereich des maschinellen Lernens. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg von KI-Modellen ist die Qualität und Quantität der Trainingsdaten. Eine aktuelle Forschungsarbeit wirft ein neues Licht auf die Bedeutung von wiederholten Beispielen im Trainingsprozess und stellt die gängige Annahme in Frage, dass eine möglichst große Datenvielfalt der Schlüssel zu leistungsstarken Modellen ist.
Im Kern des maschinellen Lernens steht das Ziel, Modelle zu entwickeln, die nicht nur auf den Trainingsdaten gut funktionieren, sondern auch in der Lage sind, unbekannte Daten korrekt zu verarbeiten – eine Fähigkeit, die als Generalisierung bezeichnet wird. Bislang galt die Annahme, dass eine möglichst große Bandbreite an unterschiedlichen Trainingsdaten die beste Voraussetzung für eine gute Generalisierung ist. Die aktuelle Studie stellt diese Annahme nun in Frage und zeigt, dass die gezielte Wiederholung von Beispielen im Trainingsprozess die Leistung von KI-Modellen deutlich verbessern kann.
Die Forschungsarbeit, die sich mit den Auswirkungen von wiederholten Beispielen auf die Leistung von Transformer-Modellen beschäftigt, hat einige bemerkenswerte Ergebnisse hervorgebracht. In verschiedenen Experimenten mit algorithmisch generierten Datensätzen für mathematische Probleme, wie dem größten gemeinsamen Teiler, der modularen Multiplikation und der Berechnung von Eigenwerten von Matrizen, zeigte sich, dass Modelle, die mit kleineren Datensätzen trainiert wurden, aber dafür einige Beispiele wiederholt lernten, besser abschnitten als Modelle, die mit größeren Datensätzen trainiert wurden, in denen jedes Beispiel nur einmal vorkam.
Die Forscher führten zudem Experimente mit einem zweistufigen Trainingsansatz durch. Dabei wurde ein Teil der Trainingsdaten wiederholt genutzt, während der andere Teil nach dem Zufallsprinzip aus dem gesamten Datensatz ausgewählt wurde. Dieser Ansatz führte zu einer schnelleren Lernkurve und einer insgesamt besseren Leistung der Modelle. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Vorteile der Wiederholung von Trainingsbeispielen die Vorteile der Datenvielfalt überwiegen können.
Obwohl die genauen Mechanismen, die dem positiven Effekt der Wiederholung zugrunde liegen, noch nicht vollständig geklärt sind, gibt es einige plausible Erklärungen:
Die Erkenntnisse dieser Forschungsarbeit könnten weitreichende Auswirkungen auf die Entwicklung und das Training von KI-Modellen haben. Die gezielte Wiederholung von Beispielen im Trainingsprozess könnte dazu beitragen, die Leistung von KI-Modellen in verschiedenen Anwendungsbereichen zu verbessern, insbesondere in Situationen, in denen die Datenmenge begrenzt ist oder die Qualität der Daten zu wünschen übrig lässt.
Allerdings wirft die Erkenntnis, dass Wiederholung wichtiger sein kann als Diversität, auch neue Fragen auf. Zukünftige Forschung muss sich mit folgenden Aspekten befassen:
Die Zukunft der KI-Entwicklung wird eng mit der Fähigkeit verbunden sein, die Balance zwischen Generalisierung und Spezialisierung zu meistern. Die gezielte Wiederholung von Trainingsbeispielen könnte ein wichtiger Schlüssel zu dieser Meisterung sein.
http://arxiv.org/abs/2410.07041
https://www.researchgate.net/publication/228357823_What_are_Emergent_Properties_and_How_Do_They_Affect_the_Engineering_of_Complex_Systems
https://www.nspw.org/papers/2014/nspw2014-husted.pdf
https://www.odysseaninstitute.org/post/let-s-talk-about-emergence
https://ices.ufrj.br/images/emergent_properties.pdf
https://fileadmin.cs.lth.se/cs/Personal/Jacek_Malec/psfiles/ewsp93.pdf
https://www.jstor.org/stable/188367
https://www.reddit.com/r/MachineLearning/comments/1ai5uqx/r_do_people_still_believe_in_llm_emergent/
https://www.researchgate.net/publication/245280893_The_idea_of_emergent_property
https://hal.science/hal-00661465v1/file/2009_OlaruGratieFlorea-EmergentPropertiesForDataDistributionInACognitiveMas-IDC09_OGF09.pdf