Die Welt der Musik ist vielfältig und komplex. Von Notenblättern über Audioaufnahmen bis hin zu sprachlichen Beschreibungen existiert Musik in unzähligen Formaten und Sprachen. Diese Vielfalt stellt eine Herausforderung für die Musik-Informationsabfrage (MIR) dar. Bisherige Systeme hatten Schwierigkeiten, Suchanfragen über verschiedene Modalitäten und Sprachen hinweg zu verarbeiten. Mit CLaMP 3 präsentiert ein Forschungsteam nun einen vielversprechenden Ansatz, der diese Hürden überwindet.
CLaMP 3 ist ein einheitliches Framework, das mithilfe von Contrastive Learning verschiedene Musikmodalitäten wie Noten, Audioaufnahmen und Performance-Signale mit mehrsprachigen Textbeschreibungen in einem gemeinsamen Repräsentationsraum verknüpft. Dieser Ansatz ermöglicht die Suche über nicht direkt miteinander verbundene Modalitäten hinweg, wobei Text als Brücke dient. So kann beispielsweise eine Audioaufnahme anhand einer textuellen Beschreibung von Noten gefunden werden, selbst wenn die beiden Datensätze nicht explizit miteinander verknüpft sind.
Ein besonderes Merkmal von CLaMP 3 ist seine Fähigkeit, mit verschiedenen Sprachen umzugehen. Der mehrsprachige Text-Encoder kann sogar auf Sprachen angewendet werden, die im Training nicht explizit berücksichtigt wurden. Dies ermöglicht eine globale Suche nach Musik, die über kulturelle und sprachliche Grenzen hinweggeht.
Um die Leistungsfähigkeit von CLaMP 3 zu gewährleisten, wurde mit M4-RAG ein umfangreicher Datensatz erstellt. Dieser umfasst 2,31 Millionen Musik-Text-Paare und deckt ein breites Spektrum globaler Musiktraditionen ab. Die detaillierten Metadaten ermöglichen eine präzise Suche und eröffnen neue Möglichkeiten für die Musikforschung.
Mit WikiMT-X veröffentlicht das Forschungsteam zudem einen neuen Benchmark für die MIR-Community. Dieser besteht aus 1.000 Tripletts von Noten, Audio und vielfältigen Textbeschreibungen und dient als Grundlage für die Evaluierung und den Vergleich von MIR-Systemen. WikiMT-X soll die Weiterentwicklung der MIR-Forschung vorantreiben und die Entwicklung noch leistungsfähigerer Systeme ermöglichen.
In ersten Experimenten hat CLaMP 3 bereits beeindruckende Ergebnisse erzielt und etablierte Systeme in verschiedenen MIR-Aufgaben übertroffen. Die Fähigkeit zur Verallgemeinerung auf unbekannte Sprachen und Modalitäten unterstreicht das Potenzial von CLaMP 3 für die Zukunft der Musik-Informationsabfrage. Die Forschungsergebnisse legen nahe, dass CLaMP 3 einen wichtigen Schritt in Richtung einer universellen und mehrsprachigen Musik-Suchmaschine darstellt.
Die Technologie hinter CLaMP 3 könnte in Zukunft vielfältige Anwendungen finden. Von der Musikempfehlung über die Musikpädagogik bis hin zur Musikforschung bietet der Ansatz neue Möglichkeiten, Musik zu entdecken, zu verstehen und zu nutzen. Die Fähigkeit, Musik über verschiedene Modalitäten und Sprachen hinweg zu suchen, könnte die Art und Weise, wie wir mit Musik interagieren, grundlegend verändern.
Bibliographie: - https://arxiv.org/abs/2502.10362 - https://arxiv.org/html/2502.10362v1 - https://synthical.com/article/CLaMP-3%3A-Universal-Music-Information-Retrieval-Across-Unaligned-Modalities-and-Unseen-Languages-44d5453c-275b-4e04-8aee-06c14ff67f92? - https://twitter.com/gm8xx8/status/1891388762359234855 - http://paperreading.club/page?id=284460 - https://www.researchgate.net/publication/385010430_CLaMP_2_Multimodal_Music_Information_Retrieval_Across_101_Languages_Using_Large_Language_Models - https://openreview.net/forum?id=PQOlkgsBsik