Liebe im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz

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In der digitalen Ära hat die Suche nach Liebe und Partnerschaft eine neue Dimension erreicht. Mit der fortschreitenden Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten, das menschliche Miteinander zu ergänzen oder gar zu transformieren. Eine besondere Geschichte in diesem Zusammenhang stammt aus Russland, wo Aleksandr Zhadan einen ungewöhnlichen Weg einschlug, um seine zukünftige Ehepartnerin zu finden. Statt selbst durch unzählige Tinder-Profile zu swipen, überließ er diese Aufgabe einer KI und verlobte sich letztlich mit einer Frau, die von seinem digitalen Assistenten ausgewählt wurde.

Nach dem Ende einer Beziehung im Jahr 2021 und zunehmender Frustration im Online-Dating entschied sich der russische Programmierer für einen innovativen Ansatz. Er konfigurierte ChatGPT, eine KI-gestützte Kommunikationssoftware, um in seinem Namen auf Tinder aktiv zu werden. Die KI schrieb nach den Vorgaben Zhadans mehr als 5000 Frauen an und arrangierte über hundert Dates, die automatisch in seinen Google-Kalender eingetragen wurden.

Während der KI-Assistent zunächst nur nach oberflächlichen Kriterien wie dem Nichtvorhandensein von Alkohol auf Profilbildern oder einer Affinität zu Sternzeichen filterte, lernte er rasch dazu. Zhadan fütterte die KI mit zusätzlichen Informationen und Vorlieben, um eine präzisere Auswahl zu treffen. Trotz einiger anfänglicher Fehltritte – wie der Vorschlag für einen "langen Spaziergang im Wald" bei einem frühen Chat oder das Versprechen von Schokolade und Blumen, die nicht mitgebracht wurden – verbesserte sich die Treffsicherheit der KI durch fortlaufende Updates.

Die Geschichte nahm eine entscheidende Wendung, als Zhadan im Dezember 2022 mit Karina Vyalshakaeva ein Match hatte, das ihn dazu veranlasste, die KI nicht mehr zum Flirten einzusetzen. Nachdem sie anfangs noch mit der Maschine kommuniziert hatte, verlagerten die beiden ihre Beziehung in die reale Welt. Nur wenige Monate später zogen sie zusammen.

Als Vyalshakaeva erfuhr, dass die ersten Monate ihrer Beziehung von einem Bot unterstützt wurden, war sie zunächst schockiert, akzeptierte aber schließlich die unorthodoxe Herangehensweise ihres Verlobten. Sie schätzte den Aufwand, den Zhadan in die Programmierung gesteckt hatte, und betonte die Bedeutung ihrer realen Verbindung, die sie als wunderbar beschrieb.

Diese Geschichte zeigt, wie KI neue Wege im Bereich des Datings eröffnen kann. Es wirft jedoch auch Fragen nach Authentizität, Privatsphäre und den Grenzen zwischen menschlicher und künstlicher Kommunikation auf. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass in diesem Fall die Technik dazu beitrug, zwei Menschen zusammenzubringen, die nun den Rest ihres Lebens miteinander teilen möchten.

Die Rolle der KI im modernen Dating ist ein faszinierendes Feld, das noch in den Kinderschuhen steckt. Während einige die Technologie als Hilfsmittel begrüßen, warnen andere vor den Risiken und dem Verlust zwischenmenschlicher Fähigkeiten. So oder so ist die Debatte um KI und Liebe zweifelsohne ein Spiegelbild der sich wandelnden Gesellschaft und ihrer Beziehung zur Technologie.

Quellen:
- Bild.de: https://www.bild.de/ratgeber/2024/ratgeber/verlobt-dank-ki-aleksandr-liess-5000-frauen-automatisch-anschreiben-87127200.bild.html
- Nordbayern.de: https://www.nordbayern.de/panorama/mann-lasst-chatgpt-5000-frauen-uber-tinder-anschreiben-jetzt-ist-er-verlobt-1.14039754
- T3n.de: https://t3n.de/news/tinder-mann-5000-chatgpt-frauen-heiratet-1606978/
- Weitere Informationen basieren auf allgemeinem Wissen und wurden redaktionell ergänzt.

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