Künstliche Intelligenz in der Personalbeschaffung Chancen und Risiken im Zeitalter der Algorithmen

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In der heutigen dynamischen Arbeitswelt setzen Unternehmen zunehmend auf technologische Hilfsmittel, um den Prozess der Personalbeschaffung zu optimieren. Künstliche Intelligenz (KI) spielt dabei eine immer wichtigere Rolle, insbesondere bei der Vorauswahl von Bewerbern. KI-gestützte Rekrutierungstools wie CV-Scanner, sprachbasierte Interviews und algorithmische Analysen versprechen eine effizientere und objektivere Auswahl von Kandidaten. Doch es mehren sich Hinweise darauf, dass eben diese Werkzeuge möglicherweise nicht die besten Bewerber identifizieren, sondern sie sogar aussortieren könnten.

Eine Studie von IBM aus dem späten Jahr 2023 zeigt, dass 42% der befragten Unternehmen KI-Screening einsetzen, um den Rekrutierungsprozess und die Personalressourcen zu verbessern. Weitere 40% erwägen die Integration dieser Technologie. Die Hoffnung dahinter: KI könnte dazu beitragen, voreingenommene Entscheidungen im Einstellungsprozess zu vermeiden.

Doch die Realität scheint teilweise eine andere zu sein. So gibt es Fälle, in denen qualifizierte Bewerber aufgrund von systemischen Mängeln oder verzerrten Auswahlkriterien der KI-Tools benachteiligt wurden. Ein bekanntes Beispiel ist der Fall einer britischen Make-up-Künstlerin, die nach einer Auswertung durch ein KI-Programm ihren Job verlor, weil die KI ihre Körpersprache negativ bewertete – obwohl sie in der Fähigkeitenevaluation gut abgeschnitten hatte. Dieser Vorfall ist kein Einzelfall. Menschen mit unkonventionellen Lebensläufen oder aus marginalisierten Gruppen scheinen besonders gefährdet zu sein, von den Algorithmen aussortiert zu werden.

Die Kritik richtet sich nicht nur gegen die algorithmischen Prozesse, sondern auch gegen die fehlende Transparenz und Rückmeldung, die Bewerber oft von den Unternehmen erhalten. Viele Kandidaten wissen nicht, dass sie aufgrund der Bewertung durch KI-Tools abgelehnt wurden, da die Software in der Regel keine detaillierten Auswertungen preisgibt.

Die möglichen negativen Auswirkungen solcher Systeme sind nicht zu unterschätzen. Ein fehlerhafter Algorithmus, der in einem großen Unternehmen für alle Bewerbungen eingesetzt wird, könnte hunderttausende von Bewerbern benachteiligen. Die Sorge ist groß, dass KI-Tools, wenn sie nicht richtig entwickelt und überwacht werden, den Arbeitsmarkt der Zukunft noch ungleicher gestalten könnten, als er bereits ist.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wird an verschiedenen Fronten gearbeitet. Wissenschaftler wie Sandra Wachter von der Oxford Internet Institute entwickeln Tools, die Unternehmen dabei helfen sollen, Verzerrungen in ihren Algorithmen zu identifizieren und zu korrigieren. Des Weiteren werden Aufrufe nach branchenweiten Regulierungen und Richtlinien durch Regierungen oder Non-Profit-Organisationen laut, um sicherzustellen, dass der Einsatz von KI im Rekrutierungsprozess fair und unvoreingenommen bleibt.

Es zeigt sich, dass KI im Rekrutierungsprozess sowohl ein mächtiges Werkzeug als auch eine potenzielle Gefahr darstellen kann. Es liegt in der Verantwortung der Unternehmen, den Einsatz dieser Technologien sorgfältig zu überwachen und zu steuern. Denn letztlich sollte das Ziel sein, die besten Talente zu finden und einzustellen – unabhängig von Vorurteilen oder algorithmischen Fehlern.

Quellen:

- BBC Worklife: "AI recruiting: hiring software bias discrimination" (https://www.bbc.com/worklife/article/20240214-ai-recruiting-hiring-software-bias-discrimination)
- Euronews: "How AI is filtering millions of qualified candidates out of the workforce" (https://www.euronews.com/next/2023/08/14/how-ai-is-filtering-millions-of-qualified-candidates-out-of-the-workforce)
- Korn Ferry: "AI recruitment tools: the pros and cons" (https://www.kornferry.com/insights/featured-topics/gen-ai-in-the-workplace/ai-recruitment-tools-the-pros-and-cons)
- Worklife News: "AI hiring process resume tweaks filters" (https://www.worklife.news/technology/ai-hiring-process-resume-tweaks-filters/)

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